Hier finden Sie Information über: Graubünden, der Palpuognasee und Albulafluss, Geographie, Ela Loch, ................
GRAUBÜNDEN :
Graubünden liegt vollständig im Gebiet der Alpen. Graubünden ist der größter Kanton,und die Hauptstadt ist Chur. Der Kanton zählt zur Ost- und Südostschweiz. Graubünden ist der am dünnsten besiedelte Kanton der Schweiz. Man sagt, es ist der Kanton mit den meisten Tälern, Sprachen und Meinungen.
Während der Eisenzeit war auf dem Gebiet Graubündens vor allem keltische, rätische und lepontische Kulturen. Abgesehen von den italischen Südtälern gehörte das Gebiet von etwa 15 vor unserer Zeitrechnung bis zum 5. Jahrhundert zum Römischen Reich (Provinz Raetia, später Provinz Raetia I). Um Jahr 536/537 fiel Rätien an das Fränkische Reich. Um Jahr 806/807 wurde das Bistum Chur vom Erzbistum Mailand zum Erzbistum Mainz umgegliedert.
Im 10. und 11. Jahrhundert war Rätien Teil des Herzogtums Schwaben. Im Laufe des Hochmittelalters kam es zur Territorialbildung. Zu den bedeutendsten Territorialherren erwuchsen der Bischof von Chur und das Kloster Disentis. Kleinere Territorien wurden von verschiedenen Grafen und Herren ausgebildet oder erworben. Im Süden erreichte die Familie Visconti eine starke Stellung (später Herzogtum Mailand).
Der Kanton Graubünden trägt den Namen des ehemals politisch gewichtigsten der Drei Bünde, aus denen er entstanden ist.
Der 1367 gegründete Graue Bund (gespaltener Schild, weiss/schwarz) wurde 1442 erstmals genannt, vermutlich ein Spottname der Zürcher und Österreicher, der von den Bundsleuten vor 1486 übernommen wurde.
Im 15. Jahrhundert erscheint der Name für die sonst Drei Bünde genannte Gesamtheit der Bünde.
16. Jahrhundert wurde von Humanisten der Name der römischen Provinz Rätia als Rätien auf das Gebiet der Drei Bünde übertragen.
1799 wurden die Bünde von Napoleon Bonaparte als Kanton Rätien der damaligen Helvetischen Republikeingegliedert. Die Bezeichnung ist heute noch für Institutionen wie die Rhätische Bahn oder das Rätische Museum in Chur üblich, und auch die Bezeichnung rätoromanisch für die bündnerromanische Sprache stammt daher.
Mit der 1803 von Napoleon Bonaparte erlassenen Mediationsakte und der damit verbundenen Konstituierung der modernen Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde der Name Graubünden offiziell. Das Kantonswappen setzt sich entsprechend aus den Wappen der Drei Bünde zusammen; siehe auch Fahne und Wappen des Kantons
(Am 5. März 1972 wurde das Frauenstimm- und Wahlrecht eingeführt.)
WAPPEN GRAUBÜNDENS :
Das Wappen des Kantons Graubünden vereint Elemente aus den Wappen der alten Drei Bünde. Es stellt unten einen Steinbock dar und oben gespaltene und geviertelte Formen. Das Wappen wurde am 8. November 1932 vom Kleinen Rat festgelegt und im Februar 1933 vom Bundesrat offiziell anerkannt. Die Blasonierung des Wappens lautet: Geteilt, oben gespalten: im ersten Feld gespalten von Schwarz und Silber; im zweiten Feld mit Winkeln von Gold und Blau geviert; im dritten Feld in Silber aufrechter schwarzer rotgezungter und gezierter Steinbock.
Die Kantonsfarben wurden am 5. Mai 1803 durch den Grossen Rat in der Reihenfolge Grau-Weiss-Blau festgesetzt, wobei in der Praxis die Farbe Grau oft durch Schwarz ersetzt wird. Bei der Festlegung der Farben wurde je eine Farbe aus den Wappen der Drei Bünde übernommen: Grau steht für den Grauen Bund, Weiss für den Gotteshausbund und Blau für den Zehngerichtebund.
Der schwarze Steinbock auf silbernem Grund als Emblem des Gotteshausbundes und Wappentier der Bischöfe von Chur wurde schon 1252 in der Churer Kathedrale dargestellt. Später wurde es durch den Bund der bischöflichen Gerichte übernommen. Als Schildhalter diente Maria in der Darstellung als Muttergottes. Das älteste Wappen des Zehngerichtenbundes zeigte in Blau ein einfaches silbernes Kreuz, wobei auch die Variante eines blauen Kreuzes in Gold und umgekehrt existierte. Als Schildhalter fungierte der «Wilde Mann», der in seiner rechten Hand eine Kreuzfahne und in seiner Linken eine entwurzelte Tanne hält. Ältere Versionen zeigen manchmal ein einfaches (nicht geviertes) Kreuz oder nur das Kreuz. Im Siegel von 1643 verwendete der Bund ein geviertes Kreuz in gewechselten Farben in einem von Blau und Gelb gevierten Schild. Neben diesen Wappenformen existierten zwei weitere Formen, die nur dann verwendet wurden, wenn die drei Bundeswappen nebeneinander dargestellt wurden: Der Wilde Mann, eine Tanne haltend, alleine oder der Wilde Mann, eine Tanne haltend, in einem gespaltenen Schild, wobei in der rechten Hälfte ein blaues Kreuz auf goldenem Grund steht.
Im Bild rechts ist der Wappen der drei Bünde. Es erscheint auf der Titelseite der «Topographia Helvetiae» 1664.
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DER ALBULA FLUSS & DER PALPUOGNASEE:
Der Albulafluss (rätoromanisch Alvra) ist der rechter und grösster Nebenfluss des Hinterrhein, 36 km; entspringt am Albulapass, durchfließt Felsenschluchten des Schin, mündet nördlich von Thusis. Der Name leitet sich ab vom Lateinischen albulus (weisslich). Die wichtigsten Nebenflüsse sind der Tuorsbach, das Landwasser, beide an der Mündung länger als die Albula, und die Julia (Güglia), über die der Julierpass erreicht wird. Dem Fluss folgt auf seiner ganzen Länge die der Rhätischen Bahn. Sie besitzt im Albulatal eine ihrer spektakulärsten Streckenführungen und ist auf diesem Abschnitt durch die UNESCO als Welterbe klassifiziert.
Das Wasser des ursprünglich natürlichen Palpuognasees (Lai da Palpuogna) wurde schon ab 1898 zur Erzeugung elektrischen Stroms genutzt. Dazu wurde das Niveau durch ein Mäuerchen geringfügig (ca. 30 cm) erhöht. Somit ist der Palpuognasee seither ein Stausee. Das Wasser wird durch eine Druckleitung nach Preda geführt, wo elektrischer Strom erzeugt wird. Das Werk entstand damals, um Strom für den Bau des Albulatunnels zu gewinnen, und ist heute im Besitz des Elektrizitätswerks Bergün. Dem See wurde während der Bauzeit von 1899 bis 1903 auch Wasser entnommen, um die Brandtschen-Gesteinsbohrmaschinen des Nordabschnitts zu betreiben. Diese Bohrmaschinen besassen einen Druckwasser-Antrieb. Der oberste und älteste Stausee ist der Palpuognasee, der, um Strom für den Bau des Albulatunnels zu gewinnen, im Jahr 1898 gestaut wurde.
Der Palpuognasee wird gern als einer der schönsten Flecken der Schweiz beworben. Die Bedeutung des Namens Palpuogna ist nicht bekannt, gilt aber als ältester überlieferter Name im Zusammenhang mit der Geschichte von Bergün und wird bereits im Jahr 1139 im Zusammenhang mit der Abgrenzung des bischöflichen Gebiets erwähnt.
Der See liegt 40 Minuten von Preda, auf 1,918 Metern auf einer markanten Talstufe am Fuss des Piz Palpuogna und ist über die Albula-Passstrasse zu erreichen. Die rechte Talseite wird markiert durch Piz Üertsch und Piz Muot. Vom See bis zum Albulapass sind es ungefähr 5 Kilometer. Der See ist etwa 500 Meter lang, 100 Meter breit und 25 Meter tief. Das Wasser des Sees mit seinen klaren blau-grün Tönen bietet vor allem im Herbst, wenn die ihn umgebenden Lärchen gelb sind, ein Farbenspiel. Der Seegrund hat viele Krater, aus denen natürliche Erdgase austreten. Stellenweise hat der See einen doppelten Boden, sprich, eine unterirdische Seekammer. Im Juni 2007 wurde der See in einer Umfrage von SF 1 zum „schönsten Flecken der Schweiz“ gewählt.
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VOM SCHELLENURSI
De Schellenursi' ist ein nun weltbekanntes Buch der
GEOGRAPHIE GRAUBÜNDENS :
- Höchste Erhebung: Piz Bernina (4'049 m ü. M.)
- Tiefster Punkt: die Moësa an der Grenze zum Kanton Tessin (260 m ü. M.)
- Preda (1'789 m.ü.M.)
Der Kanton ist vor allem durch Berglandschaften geprägt. Neben Graubünden grenzt nur noch St. Gallen an drei verschiedene Nachbarstaaten. Gemeinsame Kantonsgrenzen hat Graubünden im Südwesten mit dem :
- Tessin
- im Westen mit Uri
- im Norden mit Glarus
- St. Gallen
Graubünden bildet die Landesgrenze der Schweiz
- Liechtenstein sowie mit Österreich (Bundesländer Vorarlberg und Tirol) im Norden
- dem italienischen Südtirol im Osten
- der Lombardei im Süden.
Entwässert wird Graubünden zum grössten Teil vom Rhein mit seinen in Graubünden entspringenden Quellflüssen Vorderrhein und Hinterrhein. Den Osten des Landes, das Engadin, entwässert der Inn, der ebenfalls in Graubünden entspringt. Jenseits des Alpenhauptkamms liegen die zum Po entwässernden und italienischsprachigen Bündner Südtäler: das Misox mit dem Calancatal, das Bergell und das Puschlav. Der östlichste Teil des Landes, das Münstertal, entwässert zur Etsch. Die drei Einzugsgebiete der Nordsee, des Mittelmeers und des Schwarzen Meers treffen sich unweit der Inn-Quelle nahe dem Pass Lunghin oberhalb von Maloja, der Dreiwasserscheide. Die Julia fliesst dann Nord via Rhein nach Süden de Maira, welches über den Po ins Mittelmeer kommt. Von dort mündet der Inn in die Donau und fliesst ins Schwarze Meer.
Im Kanton Graubünden gibt es 150 Täler, 615 Seen (von gut 1500 Seen in der Schweiz), 937 Berggipfel bis hinauf zum Piz Bernina auf 4'049 m sowie den grössten prähistorischen Bergsturz der Welt bei Flims. Den Gesamtkomplex der Berggruppen um Rhein- und Innquellgebiet nennt man die Bündner Alpen.
VOM PARC 'Ela-Loch':
In dem grössten Naturpark der Schweiz 'Parc Ela' findet man das Ela-Loch (Fora digl Ela), in eine ca. 2 ½ hohe, 5 - 6 m breite und 3 m tiefe Öffnung im Fels. Zweimal im Jahr scheint die Sonne durch das Loch auf das Dorf Bergün:
- zwischen dem 15. und dem 20. Oktober um 15–16 Uhr (Manche sagen am 19.Oktober)
- sowie zwischen dem 22. und dem 27. Februar um 14–15 Uhr)
Ebenso scheint die Sonne am 10. August frühmorgens durch das Loch auf das Maiensäss Manziel auf Gemeindegebiet von Riom-Parsonz.
Dieses Ereignis ist deswegen so speziell, weil der 10. August der Laurentiustag ist, und die Kirche von Riom unter dem Patrozinium des Heiligen Laurentius von Rom steht.
"Der Sage nach entstand das Loch, als der Teufel dem Eulenspiegel nach einem Streit einen Stein nachgeworfen hatte. Der Stein verfehlte jedoch den Eulenspiegel und traf stattdessen den Piz Ela. Beim Streit ging es darum, dass der Eulenspiegel den Teufel auf einem Kartoffelacker gefragt hatte, ob er die Früchte oberhalb oder unterhalb der Erde wolle. Als der Teufel sich für das Obere entschied, lachte ihn der Eulenspiegel aus. Auf dem Kornacker stellte der Eulenspiegel dieselbe Frage, wobei sich der Teufel dieses Mal für die Früchte in der Erde entschied."
DIE SPRACHEN GRAUBÜNDENS :
Als einziger Kanton der Schweiz hat Graubünden drei Amtssprachen: Deutsch, Rätoromanisch und Italienisch. Aufgrund dieser und damit auch der kulturellen Vielfalt, aber auch wegen seiner Form und Beschaffenheit wird der Kanton auch als kleine Schweiz innerhalb der Schweiz bezeichnet.*(schweizerdeutsch Graubünda/Bündnerland, rätoromanisch Grischun, italienisch Grigioni, französisch Grisons)
Die Gemeinden und Kreise sind autonom, ihre eigenen Amts- und Schulsprachen festzulegen, der Kanton setzt jedoch Richtlinien, insbesondere zur Unterstützung der Minderheitensprachen Rätoromanisch und Italienisch. Gemäss Art. 16 des Bündner Sprachengesetzes von 2006 gelten Gemeinden, in denen mindestens 40 % der Einwohner das angestammte Idiom sprechen, als amtlich einsprachig, und Gemeinden, in denen wenigstens 20 % das angestammte Idiom sprechen, als amtlich zweisprachig.
Hier Mundarten Graubündens:
- Dem hochalemannischen Bündnerdeutsch, das in der Region Chur in der Bündner Herrschaft, den Fünf Dörfern und im Domleschg gesprochen wird; diese Dialekte verbreiteten sich im Hochmittelalter und der Neuzeit von Norden (Bodensee und Rheintal) bzw. von Nordwesten (Walensee-Seeztal) her und überlagerten ursprünglich rätoromanisches Siedlungsgebiet.
- Dem höchstalemannischen Walserdeutsch, das in den im Hochmittelalter vom Wallis her besiedelten Walserdörfern gesprochen wird, insbesondere im Prättigau, derLandschaft Davos und dem Schanfigg sowie in mehreren Exklaven oder Sprachinseln (Avers, Mutten, Obersaxen, Rheinwald, Safien-Tschappina, Vals), die infolge des Rückzugs der rätoromanischen Sprache heute allerdings teilweise räumlichen Anschluss an das Hochalemannische gefunden haben.
- Die Mundart von Samnaun gehört hingegen, als einziger Dialekt in der Schweiz, zum Bairischen, speziell zum Tirolerischen.
Im Bündnerromanischen, das in verschiedenen Gegenden des Kantons (vorwiegend in der Surselva, in Teilen Mittelbündens, im Engadin und im Val Müstair) gesprochen wird, existieren sowohl fünf regionale Schriftdialekte (sogenannte Idiome):
- Surselvisch (Sursilvan)
- Sutselvisch (Sutsilvan)
- Surmeirisch (Surmiran)
- Oberengadinisch (Puter)
- Unterengadinisch (Vallader) als auch eine einheitliche Schriftsprache Rumantsch Grischun, die erst in den 1980er Jahren als Kunstsprache geschaffen worden ist.
- Münstertalisch (Jauer) hat keine schriftsprachliche Tradition. In den Münstertaler Schulen wurde bis zur Einführung von Rumantsch Grischun in Unterengadinisch unterrichtet.
Die italienischen Mundarten im Misox und Calancatal, Bergell, in Bivio und dem Puschlav gehören dem Alpinlombardischen an.
So, hiermit verstehen Sie wieso Graubünden der Kanton der vielen Sprachen ist!